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Grußworte des Vorsitzenden der BLFG


Prof. Dr. Babür Aydeniz 
Vorsitzender der BLFG


 

Prof. Dr.Michael Untch 
Vorstand der
BLFG

 

Verehrte, liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Kongressteilnehmerinnen und Kongressteilnehmer,

im Namen der Bundesarbeitsgemeinschaft leitender Ärztinnen und Ärzte in der Frauenheilkunde und Geburtshilfe begrüßen wir Sie ganz herzlich zum 62. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe in Berlin. Der Kongress steht unter dem Motto „Frauenheilkunde im Focus – wissenschaftlich fundiert und der Qualität verpflichtet“. Wir, die Chefärztinnen und Chefärzte werden diesen Kongress in Sitzungen, Hauptvorlesungen, interaktiven Pro- und Contra-Diskussionen gerne mitgestalten und mit Leben füllen.

Qualität im Gesundheitswesen ist schon lange in aller Munde, die Gynäkologie und Geburtshilfe geht mit gutem Beispiel voran und will unter Beweis stellen, dass wir Qualität nicht zu einer Worthülse verkommen lassen wollen, sondern uns der Verantwortung auch stellen. Dies haben wir mit der Zertifizierung unserer Brustkrebszentren und gynäkologisch-onkologischen Zentren sowie den hohen Qualitätsanforderungen an die Perinatalzentren bereits bewiesen. Die Politik und die Kostenträger  sind nun in der Pflicht, dieser hohen Qualität auch entsprechende Vergütungsmodelle zur Verfügung zu stellen. Fundierte Wissenschaft bedeutet in unserem Fachgebiet die Umsetzung von Evidenz in Leitlinien und klinischen Konsequenzen für den Alltag. Dass wir damit Qualität für unsere Patientinnen schaffen (notfalls unter Inkaufnahme pekuniärer Einbußen im Rahmen der DRGs), zeigt sich anhand von zwei Paradebeispielen: die Rücknahme der axillären Operationsradikalität bei Mammakarzinompatientinnen (anhand der Daten der SENTINA-Studie und der laufenden INSEMA-Studie) und die Rücknahme der Radikalität der Lymphknotenexstirpation bei Ovarialkarzinompatientinnen (Daten der prospektiv randomisierten AGO-Studie LION (Lymphadenectomy in Ovarian Neoplasms). Wissenschaft und (Lebens)-Qualität gehen Hand in Hand. Die vehemente Diskussion um das HPV-Screening darf unter diesen Gesichtspunkten nicht ausgeklammert werden und sollte auf den Boden der Sachlichkeit deeskaliert werden. Wissenschaft bedeutet aber auch, dass im Rahmen der Zertifizierungsverfahren moderne Studienbeteiligung gerade in den gynäkologisch-onkologischen und Brustkrebszentren nicht nur verpflichtend sein müssen, sondern auch die dafür notwendigen Ressourcen zur Verfügung gestellt werden müssen. Die oben genannten Studien wurden ohne kommerzielle Sponsoren durchgeführt, hier sind die Kostenträger und die Politik erneut gefragt.


Die Messparameter für die Überprüfung von Qualität in Gynäkologie und Geburtshilfe sind im klinischen Alltag bereits angekommen. Hier wird es zunehmend ökonomische Zwänge geben, die möglicherweise die Erbringung der erforderlichen Qualität entgegenstehen und auch bei der Ausbildung unseres klinischen Nachwuchses eine große Herausforderung sind. Personalmängel, gerade im Hebammenwesen, machen uns, den Klinikchefs zunehmend zu schaffen – bis hin zur Schließung kleinerer geburtshilflicher Abteilungen. Die hohe Qualität der klinischen Versorgung unserer Patientinnen in der Fläche haben wir in den letzten Jahrzehnten unter Beweise gestellt und wollen dies auch in Zukunft sichern. Wir fühlen uns im gleichen Maße der klinischen Versorgung unserer gemeinsamen Patientinnen verpflichtet wie auch der ausgezeichneten Ausbildung und Spezialisierung unseres ärztlichen Nachwuchses. Dabei ist uns bewusst, dass wir moderne Arbeitszeit und Kooperationsmodelle entwickeln müssen, die der Tatsache geschuldet sind, dass über 80% unserer jungen Ärzte weiblich sind. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie mit dem klinischen Alltag stellt uns vor neue Herausforderungen.

Wir möchten Sie herzlich einladen, möglichst zahlreich zu unserem Kongress zu kommen. Ermöglichen Sie Ihren jungen Ärztinnen und Ärzten wie auch Ihren Oberärztinnen und Oberärzten teilzunehmen, mitzudiskutieren und mitzufeiern. Der 2-Jahres-Kongress in Berlin soll wiederum ein Highlight in unserem beruflichen Alltag werden.

 

Ihr

Prof. Dr. Babür Aydeniz    &    Prof. Dr. Michael Untch

Für den Vorstand der Bundesarbeitsgemeinschaft leitender Ärztinnen und Ärzte in der Frauenheilkunde und Geburtshilfe

 

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